Kreispokalfinale 2023

Die Herren des Genthiner Volleyballverein 1995 e.V. sind Kreispokalsieger 2023.

Da sie nicht mehr an den Kreismeisterschaften teilnehmen und die beiden anderen Teams ausgerechnet der neue Kreismeister Burger VC 99 III und der Vizemeister Eintracht Gommern waren, war dieses Finalturnier eine gute Gelegenheit zu zeigen, wer eigentlich das beste Team auf Kreisebene ist.

Das Los wollte es, dass die Genthiner gleich gegen die Burger Heimmannschaft zeigen durften, was sie noch drauf haben. Sie kamen auch gut ins Spiel und erarbeiteten sich einen komfortablen Vorsprung. Der wurde im weiteren Verlauf des Satzes zum einen durch bekanntermaßen solides Spiel des BVC und zum anderen durch immer wieder mal auftretende Unkonzentriertheiten der Genthiner aufgebraucht. Am Ende waren es der ein oder andere Fehler auf Seiten des GVV zu viel. Und plötzlich war der erste Satz mit 22:25 weg.

Der zweite Satz begann wie der erste. Unsere Herren erspielten sich durch druckvolles Spiel wieder eine Führung. Doch im Gegensatz zum ersten Durchgang ließen sie nicht nach. Nun hatten sie sich wieder an die gegnerische Spielweise angepasst, so dass das Heimteam keine Mittel mehr fand, um dagegen zu halten. Am Ende des Satzes kam auf Genthiner Seite angesichts des klaren Vorsprungs ein bisschen der Schlendrian auf. Aber mehr als eine kleine Ergebniskorrektur war dem BVC III beim 14:25 nicht vergönnt.

Der dritte Satz musste nun die Entscheidung bringen. Er wurde zu einer Machtdemonstration der Genthiner Herren. Von Beginn an setzten sie ihren Gegner mit druckvollen Aufgaben, konzentriertem Aufbauspiel und daraus resultierenden dynamischen Angriffen dermaßen unter Druck, so dass der frisch gebackene Kreismeister nicht mehr den Hauch einer Chance hatte. So war der GVV mit dem klaren 25:12 und dem damit resultierenden 2:1-Sieg über den Gastgeber einen Schritt näher an der Titelverteidigung.

Um im dritten Spiel ein richtiges Finale zu ermöglichen, ist es seit einigen Jahren im Kreispokal des Jerichower Landes üblich, dass nun der Verlierer des ersten Spiels gegen die dritte Mannschaft antritt.

Und Gommern, dass mit Abstand jüngste Team im Finale, legte los wie die Feuerwehr und bekräftigte damit seine Ambitionen auf den Titel. Die Burger Herren waren also gleich wieder zu Beginn eines Satzes ins Hintertreffen geraten. Aber mit Kampfgeist und Raffinesse stellten sie sich den viel dynamischeren Gästen entgegen. So hielten sie den Satz bis zum Schluss offen. Und am Ende hatten sie, als das Team mit mehr Spielerfahrung, knapp mit 31:29 die Nase vorn.

Auch der zweite Satz gestaltete sich ausgeglichen. Phasen, in denen das druckvolle Spiel der Gommeraner Mannschaft dominierte, wechselten sich mit Phasen ab, bei denen das gewiefte Spiel der heimischen Mannschaft erfolgreicher war. Und so befand sich der BVC beim Stand von 23:23 nur noch 2 Punkte vor dem 2:0-Sieg. Aber dieses Mal versagten bei den Gästen nicht die Nerven und mit zwei gut herausgespielten Angriffen sicherten sie sich den zweiten Satz und damit weiterhin die Chance, den Pokalsieg zu erringen.

Also musste auch hier der Tiebreak die Entscheidung herbeiführen. Es zeigte sich schnell, dass die bisherigen fünf Sätze bei den Gastgebern Spuren hinterlassen haben. Dem weiterhin druckvollen Spiel der Gommeraner konnten sie jetzt nicht mehr viel entgegensetzen. Und so vergrößerte sich der Rückstand kontinuierlich. Und um so größer der Vorsprung der Gäste wurde, um so mehr gewannen sie an Selbstbewusstsein. Der Sieg war ihnen nicht mehr zu nehmen. Die Hausherren mussten schließlich die zweite 1:2-Niederlage an diesem Abend hinnehmen.

Wie von den Verantwortlichen erhofft, kam es also zum Showdown, zu einem richtigen Finale. Und das zu fortgeschrittener Zeit. Es war bereits 22.15 Uhr!

Die Genthiner, vom ersten Spiel und erst recht von der langen Spielpause schon etwas gezeichnet, hofften, dass die auf druckvolle Angriffe ausgelegte Spielweise der Gommeraner ihnen mehr liegt.

Und das bestätigte sich gleich zu Beginn. Der Block, der im ersten Spiel kein Faktor war, konnte jetzt zeigen wozu er fähig war. Ein ums andere Mal scheiterten die Angreifer der Eintracht an ihm. Dazu kamen eigene, erfolgreiche Angriffsaktionen und die ein oder andere erfolgreiche Rettungstat. Und so spielte sich der GVV in einen Rausch, der dem Gegner kaum noch erfolgreiche Aktionen gestattete. Von den Schmerzen vor Beginn des Spiels war nun nichts mehr zu spüren, nur noch blanke Spielfreude.

Nach diesem erfolgreichen ersten Satz (25:15), schwelte bei den Genthinern ein bisschen die Angst, dass man die Euphorie nicht in den zweiten Durchgang transportieren kann. Zu oft hat man es schon gesehen, dass nach einem so dominanten Satz plötzlich der Spielfaden gerissen ist. Also haben sie sich gegenseitig ermahnt, weiterhin hoch konzentriert und nicht übermütig zu agieren.

Und nach einer kurzen ausgeglichenen Anfangsphase, die durch zwei, drei kleine Fehler der Genthiner zu Stande kam, ging es tatsächlich mit dem erfolgreichen Spiel weiter. Egal, ob über Außen oder in der Mitte, fast jeder Angriff fand sein Ziel und wurde ausgiebig gefeiert. Die positive Stimmung auf Genthiner Seite beflügelte alle Mannschaftsteile, so dass nun auch fast verloren gegangene Bälle noc h zu Punktgewinnen umgemünzt werden konnten. Die Herren von Eintracht Gommern gaben nie auf und versuchten bis zum Schluss das Blatt zu wenden. Aber an diesem Abend waren die Genthiner nicht von ihnen zu bezwingen. Gegen 23 Uhr endete schließlich auch der zweite Satz mit 25:15 und damit stand dann fest. Der alte Pokalsieger ist auch der neue.

Gratulation für diese bemerkenswerte Leistung!